Wir wohnen an einer stark befahrenen Straße und wussten, dass wir keiner unserer Katzen je Freigang ermöglichen könnten.

Zudem lebt bei uns eine charakterlich nicht einfache Katze, die eigentlich den Platz einer Prinzessin beansprucht -  sich also auf einem Einzelplatz wohler fühlen würde.

Eben besonders für unsere Nike suchten wir eine Entspannungsmöglichkeit und so überlegten wir, wie wir wenigstens einen Teil unseres Gartens für Nike und auch für unsere anderen Katzen nutzbar machen könnten.

Viele Ideen und Überlegungen wurden verworfen, teils des enormen Aufwandes und auch der hohen Kosten wegen, bis wir im Internet eine Firma fanden, die einen Zaun mit geringer elektrischer Spannung anbot. Lange haben wir uns überlegt, ob dies eine tiergerechte und auch sichere Art wäre unseren Garten zum Auslauf herzurichten. Da war unser wirklich großer Garten einerseits und hinter den Fenstern saßen unsere Katzen andererseits und schauten sehnsüchtig ins Grün, das wir ihnen nicht zum Freigang bieten konnten. Außerdem war es schrecklich lästig, ständig die Terrassentür hinter sich zu schließen, wenn man raus wollte. Besonders natürlich im Sommer. Wir träumten alle von einer offen begehbaren Wohnung ohne stets geschlossene Türen. Schließlich haben wir uns durchgerungen. Schnell wurde der Bereich vermessen, die Lieferung zusammengestellt und im Internet in Auftrag gegeben.

Gespannt warteten wir auf die Zusendung, die nicht lange auf sich warten ließ und schon am nächsten Tag bauten wir unseren Zaun auf, was wirklich ziemlich unkompliziert war.

Skeptisch war ich schon, denn er ist ja nur 1,10 m hoch und ich hoffte, dass sich meine Katzen nicht zum Darüberspringen animiert fühlen würden.  Alles klappte zunächst vorzüglich. Die Katzen hielten sich innerhalb der Grenzen auf und blieben dem Zaun fern - bis, ja bis unsere Gona doch an dem Zaun schnuppern musste und der Zaun seine Abschreckung bewies.

Sicher war dies kein angenehmes Gefühl und Gona lief wie von der Tarantel gestochen sofort ins sichere Haus. Doch nach relativ kurzer Zeit kam sie wieder nach draußen, denn Sonnenschein und ihre Katzenfreunde lockten sie wieder in die Freiheit. Nie wieder hab´ ich sie nochmals so dicht am Zaun gesehen. Katzen sind ja nicht dumm und diese, sicher unangenehme Erfahrung, sitzt fest.

Ich muss gestehen, alle, bis auf meinen diesjährigen Neuzugang, unsere Txata, haben schon mit dem „beißenden“ Zaun Bekanntschaft gemacht und keine Katze hat es jemals ein zweites Mal versucht, daran zu  schnuppern.

Die einzige Ausnahme, man glaubt es kaum, war mein dicker, bequemer Kater Jack. Derjenige, dem ich es am wenigsten zugetraut hätte, setzte quasi elegant wie ein Pferd darüber und verschwand Richtung Nachbargarten. Diese Nummer hat er insgesamt drei Mal gebracht. Zum Glück lief er immer nur bis zum Nachbargrundstück und ich konnte ihn dort wieder einsammeln. Mittlerweile hat es auch mein Dicker gecheckt, der Zaun ist zum Drinbleiben da – jawohl - und um sich wohl und sicher zu fühlen, genau.

Verschweigen möchte ich diese  Sicherheitslücke aber nicht, sollten Sie sich jetzt mit dem Gedanken befassen, eventuell solch einen Zaun zu installieren. Anfangs sollte man in der Nähe bleiben und die Tiere beobachten.

Schlussendlich kann ich sagen, dass wir diese Entscheidung nicht bereuen. Unsere Katzen haben ein wundervolles Leben. Sie genießen ihre, zwar immer noch begrenzte Freiheit, und freuen sich, wenn wir nach Hause kommen, auf Ausflüge am Feierabend oder ganztägige Freigänge an den Wochenenden.

Wir können endlich unsere Sommertage mit offenen Türen und herrliche Abende auf der Terrasse gemeinsam mit unseren Katzen genießen, ohne Angst zu haben, dass uns einer unserer geliebten Stubentiger abhanden  kommt.

Übrigens haben wir den Miezen dieses Jahr 25 Meter Zaun dazugekauft und somit den für sie zugänglichen Gartenbereich nochmals ein gutes Stück vergrößert.

 ... und wenn sie keine anderen (Aus-)Wege finden.....